Southern Greens sind ein unverzichtbarer Bestandteil des sogenannten Soul Food. Verwendet werden dafuer normalerweise die Blaetter von collard ( Die deutsche Uebersetzung ist einfach Kohl und damit etwas nichtssagend, ), Senfpflanze ( mustard greens ), Stielmus ( turnip greens ) und Spinat. Eine Definition fuer Greens ist : jedes Mitglied der Kohlfamilie, wobei die Blaetter keinen festen, geschlossenen Kopf bilden.
Heutzutage bezeichnet der Term Soul Food in den USA einfach die Kueche der 'African American', der Amerikaner mit afrikanischer Abstammung. Die Bezeichnung Soul Food gibt es erst seit den 1960'ger Jahren, die Kueche selbst ist wesentlich aelter und eng mit dem amerikanischen Sklavenhandel verstrickt.
Die Sklaven bekamen in aller Regel nur die 'Abfaelle' aus den Herrenhaeusern, z.B. die abgeschnittenen Blaetter des Gemuese, Schinkenknochen , Schweinsfuesse oder -schnauze, Schweinehaut, das dunkle Fleisch von Huehnchen ( Schenkel und Fluegelspitzen ), Maismehl und Molasses . Mit Phantasie und Geschick entwickelten die Koeche daraus solche Klassiker wie Southern Greens, Corn Bread ( Mais Brot ) oder Fried Chicken. Ironischerweise war das Essen der Sklaven viel gesuender als das ihrer Herren, welche ueberwiegend fettes Fleisch assen und viel Alkohol konsumierten im Gegensatz zu den Sklaven, die fuer ihre harte Arbeit viel Kraft brauchten und natuerlich auch keinen Alkohol bekamen.
Im Laufe der Zeit arbeiteten immer mehr der Sklavenkoeche in den Kuechen der Plantagenbesitzer, was dann zur Entstehung der Kueche der amerikanischen Suedstaaten fuehrte, wie sie heute ueblich ist.
Auf dem Foto sieht man Southern Greens ( gekocht ohne Schweineknochen, das Rezept ist hier ) mit gebratener Polenta und Spare Ribs.
Sieht gut und deftig aus.
Ironischerweise war und ist das Essen von ärmeren Schichten oft besser als das der herrschenden Klasse, in vielen Regionen. Das ist echt interessant, wenn man etwas recherchiert oder nachdenkt.
Kommentiert von: Barbara | Sonntag, 04. Mai 2008 um 03:26 Uhr